Sydney, Australien – Unsere ersten Schritte in Australien



Am 30.10.2018 um 18:30Uhr Ortszeit – was 10h später als in Deutschland bedeutet – setzten wir unsere Füße das erste Mal auf australischen Boden. Verdutzt schauten wir uns, nachdem wir das Flughafengebäude verlassen hatten, an und dachten beide „Wow, da sind wir also endlich in Australien“. Seitdem haben wir schon wieder eine ganze Menge erlebt und gesehen, wovon ich jetzt mal wieder – wahrscheinlich nicht allzu ausführlich – versuchen werde zu berichten:

30.10.2018 – 07.10.2018
Mit Freudentränchen in den Augen fuhren wir anschließend mit dem Bus zu unserer ersten Unterkunft, einem AirBnB-Zimmer in einem ziemlich großem Haus mit großem Balkon und Außenküche im Stadtteil Sans Souci. Hier sollten wir die nächsten 8 Tage verbringen, was für unsere Reise ein Novum bedeutet, denn sonst lag die längste Aufenthaltsdauer an einem Ort bei 4 Tagen! Die Unterkunft war echt super, wir hatten ein großes, sauberes Zimmer mit eigenem Bad. Einzig die Lage hätte ein wenig optimaler sein können. Schaut man sich Sydney bei GoogleMaps an, sieht es schon recht groß aus, was wir versucht haben bei der Wahl der Unterkunft zu berücksichtigen. Was wir allerdings nicht berücksichtigt haben ist, dass Sydney flächenmäßig noch viel größer ist, als es aussieht. Und so kam es, dass wir ca 1h vom Zentrum entfernt, in einer Wohnsiedlung wohnten, die ruhiger nicht hätte sein können. Aber das war zunächst nicht wirklich dramatisch, da wir sowieso erstmal in Ruhe ankommen und den ganzen Bürokratie-Kram (Steuernummer, Handynummer, australisches Bankkonto, Job) erledigen wollten. Die ersten zwei Tage verbrachten wir mit Entspannen, Einkaufen, Müsli- und Salatessen (YESSS!!!) und joggend die Gegend und den 5min entfernten Strand erkunden. 
Die Bewerbungen für den Job im Rennpferdestall Gai Waterhouse hatten wir bereits in Singapur per Mail gesendet und so konnten wir  am zweiten Tag nach unserer Ankunft lächelnd in unserem E-Mail Postfach die Nachricht lesen, dass tatsächlich Jobs und eine Unterkunft für uns beide im Rennstall vorhanden sind! Wir hatten ja gehofft, dass alles glatt läuft, aber dass es so dermaßen glatt läuft hätten wir uns nicht erlaubt zu hoffen. Das Bankkonto war in nullkommanix eröffnet, die Steuernummer beantragt, die neue Handynummer aktiviert und der Job mit samt der Unterkunft war uns nach einem 10 minütigem Bewerbungsgespräch ebenfalls sicher – Jackpott – und das bereits am dritten Tag. 
So viel Fleiß schreit nach Belohnung, also ging es am Tag darauf erstmal zum Bondi Beach, dieser ist bei Backpackern und Surfern ziemlich beliebt, deshalb und weil es Wochenende war, war er auch dementsprechend gut gefüllt. Wir genossen trotzdem ein paar Stunden die Sonne und die Wellen im erschreckend kaltem Pazifik, 19°C Wassertemperatur war nach den 30°C im Golf von Thailand und Malaysia doch eine andere Hausnummer! Zur Zeit ist zwischen Bondi Beach und Coogee Beach die Ausstellung „Sculptures by the Sea“ für jeden zugänglich, bei welcher an dem traumhaften Weg entlang der Küste Skulpturen zu bestaunen sind, die die Künstler teilweise aus Ozeanmüll erstellt hatten, was wir ziemlich cool fanden und weshalb wir ca 1,5h Stunden entspannt die Küste entlang schlenderten. 

Am nächsten Tag besuchten wir den Cronulla Beach, ein Strand der ca 35min südlich von der Unterkunft gelegen ist und der zum Schnorcheln geeignet sein soll. Wir ließen den dicht besiedelten Sandstrand links liegen und kletterten ein bisschen die Steinküste entlang, bis wir ein geeignetes Fleckchen zum Sonnenbaden und Schnorcheln fanden. Aufgrund der Wassertemperatur und der etwas raueren See ist hier allerdings nichts mit stundenlangen Fischegucken. Luisa verzichtete deshalb, nach kurzem Antesten, auf Aktivitäten im Wasser und genoss lieber die Sonne, ich konnte nicht widerstehen und stürzte mich in die Fluten. Am darauffolgenden Sonntag hatten wir uns mal absolut gar nichts vorgenommen und taten dies auch, mit der Ausnahme, dass wir doch 2h am 5min entfernten Strand verbrachten.



Am Montag wollten wir uns endlich Sydneys City anschauen. Wir starteten um 10:30Uhr eine so genannte Free Walking Tour. Diese Free Walking Touren laufen wie folgt ab: Die Startzeit und der Startort sind vorgegeben. An diesem warten dann die Guides. Anschließend bekommt man eine ca 3 stündige Führung zu Fuß durch Sydney und gibt dem- oder derjenigen am Ende so viel Geld wie man für angemessen hält. Es ist also durchaus möglich, eine solche Tour quasi für umsonst zu machen. Uns führte die „Geschäftsleiterin“ dieser Agentur, oder wie man es auch immer bezeichnen mag, und wir waren wirklich begeistert. Wir hatten eigentlich eher eine 0815-touri-Abfertigung erwartet, aber uns wurde die Stadt und ihre Geschichte mit einer großen Portion Humor und etlichen Insidertipps näher gebracht. Und genau darin liegt auch für uns das Gute in diesem Free-Walking-Konzept: Die Guids geben sich wirklich Mühe, denn je besser sie sind, desto mehr springt am Ende auch für sie heraus. Neben den Sehenswürdigkeiten Sydneys und lustigen Fakten im Rahmen der Tour, gingen wir anschließend noch in den botanischen Garten, der kostenlos zu besuchen ist und eine großartige Ruheoase in der Großstadt darstellt. Hier hatten wir anschließend noch ein lustiges Aufeinandertreffen mit Kakadus und Loris, nachdem wir von einem älteren Herren eine Plastiktüte mit Körnern in die Hand gedrückt bekommen hatten. Wir müssen sagen, dass wir Sydney und die Menschen hier wirklich großartig finden. Wir fühlten uns bereits nach so kurzer Zeit sehr, sehr Wohl in der Stadt, die für die nächsten 2 Monate unser zu Hause sein wird.



Luisas Aussicht
Marcs Aussicht



Am Dienstag gingen wir das Thema Autokauf mal aktiv an und besuchten ein paar Gebrauchtwagenhändler, nachdem wir vorher das Internet durchforstet hatten. Wir hatten uns doch nochmal umentschieden und wollten einen Allrad-Geländewaagen, mit dem wir auch problemlos am Strand und in den Nationalparks über Stock und Stein fahren können. Wir fanden ziemlich schnell einen Volvo XC90, der all unsere Erwartungen erfüllte und noch darüber hinaus in einem außergewöhnlich gutem Zustand ist und außergewöhnlich wenige Kilometer auf der Uhr hat. Nach kurzer Bedenkzeit und nach der Begutachtung anderer Autos in der Preisklasse, war uns ziemlich schnell klar, dass wir unbedingt diesen Volvo haben möchten. Deshalb fuhren wir am 07.10.2018, nach dem Auschecken aus der Unterkunft mit Sack und Pack zum Autohändler und füllten, erleichtert, dass das Auto noch da war, alle wichtigen Dokumente aus und besiegelten den Kauf. Leider konnten wir ihn erst zwei Tage später abholen, da wir noch zusätzlich neue Reifen bekommen sollten und außerdem erstmal das Geld überweisen mussten. Danach bezogen wir unsere Unterkunft am Rennstall. Zunächst waren wir beide geschockt, unser „Zimmer“ glich eher einer seit Monaten nicht geputzten Abstellkammer als einer Unterkunft. Also schnappten wir uns Putzzeug und richteten uns das Zimmer und das Gemeinschaftsbad so gut es ging her und kauften uns Bettzeug und so weiter, um es uns hier wohnlich einzurichten. Was uns auch gelungen ist, wie wir jetzt konstatierten können.


08.11.2018 – 11.11.2018: It‘s a hard knock life
Seit 3Uhr morgens am 08.11.2018 ist es mit dem langen Urlaub erstmal vorbei. Denn um diese Uhrzeit beginnt tatsächlich unsere Arbeitszeit im Stall. Insgesamt sieht unser Tagesablauf seitdem wie folgt aus: 2:20Uhr klingelt der Wecker, um 2:30Uhr quälen wir uns aus dem Bett, um 3Uhr bis 8:30Uhr misten wir Pferdeboxen, füttern Pferde, führen Pferde von A nach B und von B nach A und und und… danach ist erstmal bis 12Uhr Pause, in welcher wir frühstücken, dann geht es nochmal bis 14:30uhr weiter mit Pferde bürsten und putzen und Pferde wieder von A nach B führen. Danach sind wir eigentlich nicht mehr wirklich zu irgendwas zu gebrauchen und liegen um spätestens 20Uhr ziemlich erschöpft im Bett.



Luisas Geburtstagsüberraschungen mussten sich auch an unseren Arbeitsplan anpassen, deshalb Geburtstagsscones um 2:30Uhr
Überglücklich holten wir am 09.11. nachmittags unseren neuen Begleiter Hubi ab. 


Am Samstag danach bekamen wir den Nachmittag frei, weshalb wir nach der Frühschicht direkt zum nahegelegenen Coogee Beach fuhren, frühstücken und am Strand unsere müden Knochen und Füße entspannen konnten.
Geplant ist jetzt, dass wir bis Neujahr hier arbeiten und versuchen werden viel Geld zu sparen, so dass wir dann die restlichen 7 Monate ganz entspannt den Kontinent erkunden können. Die Arbeit ist wirklich sehr anstrengend, aber trotzdem mindestens genauso aufregend. Deshalb werden in den nächsten Wochen auch eher wenige Blog-Beiträge zu lesen sein. Wir versuchen euch dennoch auf dem Laufenden zu halten.
Herzliche Grüße von den beiden Muskelkatern auf zwei Beinen,
Luisa & Marc.

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