Auf nach Brisbane, Australien - Strände, Nationalparks und und und


Seit knapp zwei Wochen sind wir mittlerweile „on the road“. Wir haben New South Wales fürs erste hinter uns gelassen und befinden uns zur Zeit in Queensland, dem so genannten Sunshine State, der seinem Namen mehr als gerecht wird.
Der Weg von den Blue Mountains nach Brisbane war gespickt mit zahlreichen großartigen Erfahrungen und unvergesslichen Eindrücken.

Crowdy Bay
Unsere Reise führte uns zunächst nach Crowdy Bay, was so viel wie gut besuchte bzw. volle Bucht bedeutet. Aber was das angeht haben die Aussis wohl eine andere Auffassung als wir, denn wir waren dort, neben einigen Wallabys am Campingplatz fast allein.



Nachdem zahlreiche Fotos geschossen wurden, richteten wir unser Nachtquartier ein und genossen die absolute Stille des uns umgebenden Nationalparks, welche lediglich durch einen nächtlichen Besucher in Form eines Possums unterbrochen wurde. Das merkte jedoch schnell, dass bei uns nichts Essbares herumlag und verschwand ebenso schnell wieder.


Am nächsten Morgen schälten wir uns gut erholt aus unserem Häuschen auf vier Rädern und machten uns daran den Nationalpark zu erkunden. Nach wenigen Minuten wurden wir schon vom ersten Ausblick überwältigt: nahezu unberührte Strände auf der einen, scheinbar endlose Wälder auf der anderen und Steilklippen auf der nächsten Seite umgaben uns.






Nach der circa zwei stündigen Wanderung beschlossen wir noch an einen der Strände zu fahren.



Unsere nächste Station war dann Port Macquarie, genauer gesagt das Koala Hospital in Port Macquarie. Hier wird sich liebevoll um die kleinen Fellbüschel gekümmert, die durch Waldbrände, Verkehrsunfälle und so weiter verletzt wurden. Das ganze wird nicht staatlich finanziert, sondern zum Großteil aus den Spenden der Besucher. Das nahmen wir natürlich gleich zum Anlass ein kleines Maskottchen fürs Auto zu kaufen! 




Auf unserem Weg Richtung Norden kamen wir an der Big Banana vorbei, eines von ca. 150 überdimensional großen Dingen die in ganz Australien verteilt sind.



In Yamba legten wir einen kurzen Zwischenstop ein und spazierten ein bisschen an der Küste entlang, bis Luisi plötzlich ganz aufgeregt „Defiiiiiineeeee!“ rief.




Byron Bay
Am 09.01. kamen wir dann in Byron Bay an. Der kleine Küstenort ist vor allem durch seine lässige und junge Atmosphäre bekannt und beliebt. Deshalb beschlossen wir, trotz unverschämt teurem Campingplatz (50$/Nacht) drei Nächte hier zu verbringen. Das nahmen wir auch direkt mal als Gelegenheit unser komplettes Campingequipment aufzubauen und zu nutzen. 



Ich hätte mir niemals träumen lassen wie glücklich Wäsche waschen machen kann.
Am nächsten Tag erkundeten wir vormittags das kleine, wunderschön Örtchen und verbrachten den Nachmittag mit einem Surf-Schnupperkurs im Wasser. Unser „Surflehrer“ war Terry, ein ziemlich verdrehter Kerl Mitte/Ende 50, der uns gemeinsam mit 4 anderen in seinem klapprigem Van von einem Strand zum nächsten fuhr, bis wir endlich an einem ankamen, an dem die Wellen für unsere ersten Stehversuche geeignet waren. Nach 15 Minuten Trockenübung in brütender Hitze am Strand und gefühlt 20000 „fuck it‘s bloody hot, isn‘t it?“-Ausrufen seitens Terry, ging es dann endlich ins Wasser. Ich konnte bislang beim Beobachten von anderen Surfern nie wirklich den Reiz an dem Sport verstehen, aber wenn man dann selber die erste Welle steht ist das schon ein sehr geiles Gefühl. Mir gelang das, wahrscheinlich Dank Snow- und Longboard Erfahrung, direkt bei der ersten Welle, weshalb ich mich dann die restliche Zeit autodidaktisch versuchen durfte. Aber auch Luisi schaffte es nach wenigen Anläufen ihre ersten Meter zu surfen. Inwiefern wir dafür jetzt unbedingt den Schnupperkurs gebraucht hätten lass ich mal offen. Fest steht, wir werden uns auf jeden Fall noch ein paar Mal Boards ausleihen.
Die Abende verbrachten wir damit durch Byron zu schlendern und den teilweise echt guten Straßenmusikern zu lauschen und die Atmosphäre aufzusaugen. Einer der Straßenmusiker, Romisounds, war tatsächlich so gut, dass sich eine Menschentraube mit ca 100 Teilnehmern um ihn herum und auf der Straße versammelten, weshalb die ganze Sache auch letztendlich von der Polizei beendet werden musste. Wir kauften ihm nach dem 1,5 stündigen Gratiskonzert noch ein Album ab, was zur Zeit im Auto hoch und runter läuft.


Das große Highlight unseres Aufenthalts in Byron sollte aber ein „Sunrise-Dive“, also ein Tauchgang früh am Morgen, werden. Um 7:15Uhr war Treff an der Tauchschule, die Ausrüstung wurde gecheckt und nach einem kurzem Briefing zum Tauchspot ging es schon mit dem Boot hinaus. Bereits nach wenigen Minuten im Wasser waren wir überwältigt. Wir sahen Schildkröten, riesige Rochen, die schwerelos über unseren Köpfen schwebten und uns scheinbar gar nicht wahrnahmen, unzählige Teppich-Haie, einen Schwarzkopf Hai und und und. Es war der faszinierendste Tauchgang den wir bisher hatten.






Vor unserer Abreise fuhren wir noch zum Cape Byron, dem östlichsten Punkt Australiens. Auch hier kamen wir, neben der malerischen Aussicht, in den Genuss Delfine in freier Wildnis beobachten zu können. 








Nimbin, Coolangatta & SurfersParadies
Der nächste Halt unserer Reise war dann Nimbin, ein kleines Hippi-Dorf ca. 40km landeinwärts von Byron. Nimbin hat den Ruf eine Kifferhochburg zu sein. Nach dem ersten großen Aquarius Festival 1973, dem australischem Woodstock, haben sich hier einige Freigeister niedergelassen und nach und nach den Ort übernommen. Wir haben im Vorfeld viel über die entspannte Atmosphäre auf der Hauptstraße gelesen, an deren Ende sich das Polizeirevier befindet, was aber wirklich niemanden vom rauchen mehr oder weniger legaler Pflanzen abhält. Inwiefern eine Pflanze illegal sein kann, so als wäre etwas falsch, was die Natur hervorbringt, sei an dieser Stelle mal dahingestellt. Was wir im Vorfeld allerdings nicht wussten war, dass ab ca. 17Uhr die Straßen fast wie ausgestorben sind und die meisten Geschäfte geschlossen haben. 


Und so kam es, dass wir um ebendiese Uhrzeit ein wenig verwundert über die einzige größere Straße spazierten und nach 10 Minuten nicht so recht wussten, was wir als nächstes tun sollten. Also setzten wir uns in ein Café, wo einige der „Einheimischen“ versammelt waren und es den Anschein machte, dass es demnächst Live-Musik gibt. Die „Einheimischen“ waren alle über 50 und sahen schon sehr heruntergekommen aus, was wohl dem täglichen Marihuana- und/oder LSD- und/oder Magic Mushroom-Konsum geschuldet ist. Und so fanden wir uns auch bald in einem Gespräch wieder in dem uns die Vorteile und Bereicherung vom Magic Mushroom-Konsum ausführlich und bildhaft erläutert wurden. Die Livemusik war eher mittelmäßig bis furchtbar, weshalb wir im Endeffekt relativ schnell wieder auf den Campingplatz gingen und dort den Abend gemütlich verbrachten. Und Nein Mama und Papa, wir haben, trotz des vielfältigem Angebots nichts probiert! Wir hatten uns von Nimbin eigentlich mehr erhofft, also mehr junge Leute die sich auf der Straße treffen und das Leben genießen. Es war für uns trotzdem eine Erfahrung, zu sehen wie komplett andersartig die Menschen hier ihr Leben leben, auch wenn das nicht wirklich unseren Erwartungen entsprach.

Von Nimbin aus ging es am nächsten Tag weiter nach Coolangatta, was den südlichsten Zipfel der Gold Coast darstellt und genau auf der Grenze zwischen New South Wales und Queensland liegt. Die Stadt liegt übrigens schon in einer anderen Zeitzone, weshalb wir der MEZ jetzt nur noch 9h voraus sind, was anfangs ziemlich verwirrend war. Auf dem Weg dahin durchquerten wir den Nightcap Nationalpark, der uns zu einer kurzen Wanderung verleitete. Leider führte aber unser Ziel, der Wasserfall, kein Wasser.



Da es in Coolangatta direkt keine günstigen Campingplätze gibt, beschlossen wir unseren Vorteil des Schlafens im Auto zu nutzen und stellten uns direkt an die Strandpromenade, da es dort zwischen 18Uhr und 8Uhr keine begrenzte Parkdauer gab. Nachdem wir uns einen schönen Platz gesucht hatten gab es erstmal Sushi am Strand, was nicht lange unbemerkt blieb.




Der darauffolgende Tag begann für uns um 7 Uhr, wir fuhren noch schnell an die Grenzmarkierung und fuhren anschließend weiter nach Surfers Paradies.

Luisi zwischen NSW und QLD


Der Grund für unseren ungewohnt zeitigen Aufbruch war, dass es von 8 Uhr bis 10 Uhr im Q1-Tower „kostenlos“ zum Eintritt zur Aussichtsplattform Frühstück gab. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen.





Den restlich Tag verbrachten wir am kilometerlangen Sandstrand mit baden und einem Akt-Fotoshooting! 


Das folgende Bild zeigt Luisi nur mit Hut bekleidet! Also falls Kinder im Raum sind: Augen zu halten!


















































TADAAA

Die Großstadt-Atmosphäre von Surfersparadies vertrieb uns dann aber auch am selben Tag schon in den Springbrook Nationalpark. Hier warteten etliche gigantische Wasserfälle in paradiesischen Regenwäldern auf uns. Die unbeschreiblich schöne Natur lies uns komplett die Zeit vergessen und wir wanderten von einem Wasserfall und Fotomotiv zum nächsten.





Suchbild: Wer findet mich?







Brisbane
Am 16.01. kamen wir dann in Brisbane an. Zunächst erkundeten wir die Stadt vom Wasser aus mit der kostenlosen City Hopper Fähre bevor wir durch die Einkaufsstraßen flanierten. Was uns positiv auffiel war, wie entspannt, modern und sauber die Stadt wirkt. Im Endeffekt sind die Städte in Australien alle sehr ähnlich, was auf ihre, verglichen mit anderen Städten der Welt, kurze Geschichte zurückzuführen ist. Das Besondere an der drittgrößten australischen Stadt ist, dass sie keinen direkten Meerzugang hat. Also wurde in australischer Manier kurzerhand der Strand in die Stadt verlegt und als öffentliches, frei zugängliches Schwimmbad deklariert.



Wir bekamen ganz ungewollt noch ein angenehmes Kompliment eines Journalisten, der eine Umfrage durchführte, in der er von den Einwohnern Brisbanes wissen wollte, ob diese wissen woher die Stadt ihren Namen hat. Yes, wir wurden nicht für Touries gehalten! Und dazu gab er uns anschließend gleich noch eine kurze Geschichtsstunde zur eben gestellten Frage. Die Antwort ist relativ unspektakulär: Die Stadt wurde nach dem Fluss, der durch sie hindurchführt, dem Brisbane River benannt. Dieser wiederum erhielt seinen Namen von Sir Thomas Brisbane, der Governor von NSW war und an ebendiesem Fluss eine Kolonie ansiedeln ließ. 






Blumen-Luisi im Paradies


An das Schlafen im Auto haben wir uns sehr schnell gewöhnt, sodass die Nächte mittlerweile auch sehr erholsam sind. Auch der Auf- und Abbau unserer Nachtquartiere ist ziemlich routiniert geworden. Dennoch freuen wir uns jetzt schon auf Noosa, was der nächste Ort sein wird, an dem wir mal länger als nur eine Nacht sein werden. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn das einzige worum man sich Gedanken machen muss ist, welches schöne Fleckchen Erde man als nächstes sehen will.
Die nächsten Wochen haben wir mittlerweile auch schon geplant. Zumindest einige Eckdaten stehen fest:
25.01. - 27.01. Fraser Island – 4WD Tour
02.02. - 04.02. Whitsundays – Segel Tour
05.02. - 08.02. Magnetic Island
09.02. Skydive in Mission Beach Marc – Als ich´s gebucht hab, hab ich es noch für eine gute Idee gehalten…
18.02. - 20.02. Tauchtour mit dem Boot im äußeren Great Barrier Reef (mit 11 Tauchgängen und 2 Nachttauchgängen!!!!)

Wir halten euch auf dem Laufenden und freuen uns über eure Nachrichten, bis bald!
Luisa & Marc

Kommentare

  1. Schönes we euch beiden. Haltet mich bloß auf dem laufenden, ich reise mit euch mit, in Gedanken, weil es hier grad so feuchtkalt ist. Gäbe es Schnee, würde ich euch schöne tauschfotos schicken. Bei euren Bildern wird einem aber auch so warm. Sonne auf der Haut, das würde mir jetzt auch gefallen. Küssi's an euch aus HH von moni

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