Cairns / Great Barrier Reef - dive, eat, sleep, repeat

Da sind wir!
Wir waren also gut in Cairns gelandet und hatten noch einen ganzen Tag eingeplant um die Stadt zu erkunden. Cairns hat selbst für australische Verhältnisse eine sehr kurze Stadtgeschichte und wurde als reine Touristenstadt geplant und erbaut, wie wir Dank unseres Museumbesuchs jetzt wissen. Abgesehen von der Größe der Stadt hat sich aber scheinbar nicht viel geändert, denn Cairns lebt auch jetzt noch vom Tourismus zum Great Barrier Riff. Abgesehen davon und von der ziemlich hübschen Strandpromenade mit öffentlichem Freibad, unterscheidet sich die Stadt nicht wirklich von anderen australischen Städten. Was allerdings noch auffiel, waren die zahlreichen, dem äußerem Anschein nach Eingeborenen, die verwahrlost und von Drogen gezeichnet auf der Straße leben. Unseren Recherchen nach ist das darin begründet, dass der "weiße Mann" als er hierher kam ziemlich schnell alles auf links gedreht hat und die Aboriginies mehr schlecht als recht integriert und berücksichtigt hat. Deshalb ist es auch jetzt ca. 200 Jahre bzw. 4 Generationen nach der Gründung immer noch so, dass einige den Sprung in die dortige Gesellschaft nicht schaffen und eher auf der Drogenwelle surfen. Die Gründe sind dafür sicherlich noch viel vielfältiger und können nicht pauschalisiert werden, was ich jetzt aber auch nicht weiter ausführen will. 
Nach unserem Stadtrundgang mussten wir noch zu ProDive und unsere Ausrüstung für die Tauchtour anprobieren und einigen Papierkram erledigen.

Anflug übers Riff







...durfte ich nicht kaufen :(
... wollte ich nicht kaufen!
Am Tag danach wurden wir um 6Uhr morgens von unserem Hostel abgeholt und mit 30 anderen Menschen auf's Schiff verfrachtet, um 7Uhr legten wir dann ab. Die Fahrt zu unserem ersten Tauchspot dauerte dann ungefähr drei Stunden. ProDive sind neben einem anderen Anbieter, die einzigen mit einer Lizenz für das äußere Riff, deshalb die lange Fahrt. Auf der Fahrt wurde erstmal der Zeitplan der nächsten Tage besprochen und wir wurden in Gruppen unterteilt: eine Gruppe die ihren Tauchschein macht, eine Gruppe die den Advanced Tauchschein macht und eine Gruppe die einfach nur Spaß an den 11 Tauchgängen haben will, zu der wir gehörten. Dann wurden die Kojen bezogen. Sehr angenehm dabei war, dass es auf dem Schiff nur 2er Kojen gab und glücklicher Weise bekamen wir eine gemeinsam! Danach war dann quatschen, sonnen und entspannen auf dem Deck angesagt. 
Irgendwann waren wir dann am ersten Tauchspot angekommen und es war das erste Mal in unserem Leben, dass wir um uns herum nichts als Wasser sahen, also kein Land! Die Tauchgänge waren alle unglaublich vielfältig und faszinierend. Jedes Mal aufs Neue verschlug es uns beim Abtauchen die Sprache - was unter Wasser aber überhaupt nicht auffällt. Wir bekamen alles und noch viel mehr zu sehen. Angefangen bei Nemo und seinen Verwandten, über verschiedene Arten von Meeresschildkröten, Moränen, Papageienfischen bis hin zu Riffhaien. Was uns aber vor allem im Gedächtnis bleiben wird sind die wunderschönen, vielfältigen und farbenfrohen Korallen, die sich uns in ihrer vollen und gesunden Pracht zeigten. Das dies keine Selbstverständlichkeit darstellt, sollte mittlerweile jedem bekannt sein. Klimawandel ist eben nicht nur ein intelligent klingendes zusammengesetztes Substantiv, sondern hat reale und ernstzunehmende Folgen. Welche das genau, bezogen auf das größte Ökosystem unseres Planeten sind, wird sehr gut in der Netflix-Doku "Chasing Coral" aufgearbeitet - unbedingt anschauen!

Eine weitere Besonderheit der Tauchgänge war, dass wir ohne Guide tauchten, uns also erstmalig mit Kompass und anhand der Unterwasserlandschaft völlig selbständig orientieren mussten. Eine halbe Stunde bevor es ins Wasser ging gab es ein Briefing zum Tauchort, wobei wir Erkennungsmerkmale, Rahmenbedingungen etc. erläutert und visualisiert bekamen und dann ging es auch schon los.

(es folgt ein mega Spam mit Videos und Fotos, also macht den Scroll-Daumen warm!)





















Giant Clam





Ein weiteres Highlight der Tour waren die zwei Nachttauchgänge. Nachts, nur mit einer Taschenlampe bewaffnet in 10 - 15m Tiefe herumzuschwimmen und dabei quasi nur von einer luftgefüllten Metalldose am Leben gehalten zu werden; klingt das nicht super? Luisi wollte fast schon kneifen, als die Sonne untergegangen war und es völlig dunkel um das Schiff herum war - mich verließ bei dem Ausblick auch ein wenig mein anfänglicher Heldenmut. Wir konnten uns dann aber Dank der ausführlichen Beschreibung und der Tatsache, dass einer der Tauchlehrer mit unserer Gruppe mitkommen würde, doch relativ schnell für dieses Abenteuer gewinnen lassen. Es ist ein unglaublich komisches Gefühl ins schwarze Wasser zu springen, wenn Haie ihre Runden ums Boot ziehen, um Fische zu jagen, die wiederum kleinere Fische jagten, die vom Licht angelockt wurden. Die Riffhaie schienen uns dann aber nur für blasenmachende Freaks zu halten und gingen auf Abstand. Das geringe Sichtfeld, die absolute Dunkelheit um einen herum und die komischen Kreaturen (damit meine ich nicht die anderen Taucher) machen Nachttauchgänge zu etwas unglaublich Aufregendem. Am zweiten Abend konnten wir dann zum Beispiel "Brian", eine 150 Jahre alte Schildkröte, beim zu Bett gehen beobachten, uns von Moränen garstig anfauchen (sieht zumindest so aus) lassen und beobachten, wie ein kleiner Fisch, dummerweise von unserer Taschenlampe angeleuchtet und deshalb von einem größeren Fisch erblickt und verspeist wurde. 



Die Tage vergingen wie im Flug, weil es absolut traumhaft war: man machte nichts anderes als tauchen, essen (was wirklich ausgezeichnet war) und schlafen und dann das Ganze von vorn. Für uns die bisher großartigsten Tage der gesamten Reise!




Nachdem wir nach 3 Tagen wieder Land betraten, hatten wir noch ganz schön mit unserem Gleichgewicht zu kämpfen, da sich der Boden unter einem plötzlich nicht mehr bewegte. Um dem entgegen zu wirken, trafen wir uns mit dem Rest der Gruppe am Abend noch auf ein paar Bier im "Bavarian Brauhaus". Nach 3 bis 4 Bier gleichte dann der Suffschwindel den Meerschwindel so langsam aus. Den darauffolgenden Tag verbrachten wir großteils im Bett und flogen einen Tag später schon wieder nach Brisbane.
Von da aus sind wir derzeit auf dem Weg nach Melbourne, wo uns am 21.03. unsere Eltern (leider ohne Holger) besuchen kommen und mit denen wir dann drei Wochen lang die Südküste erkunden werden. Wir genießen derzeit wieder die Freiheit mit unserem Hubi die schönsten Strände der südlichen Ostküste zu entdecken! 

Wildhund als Campnachbar

ROYAL NATIONALPARK






Redbelly-Blacksnake

DER WEG NACH JERVIS BAY

Guten Morgen!





PEBBLY BEACH





Ton an! :D

Australia Rock

Wir drücken euch alle ganz doll und freuen uns über eure Nachrichten!

Bis bald
Luisa & Marc

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